Röbi Stolz Rahmenbau


 

Röbi hat zwei von unseren Yeti FRO's vor dem Käseloch-Rost-Tod bewahrt. Und uns 2016 in unserer Schmitte in Willisau, wo all unsere Bikes lagern, auf Bier, Brot und Speck besucht. Dass er uns dann noch ein Otis Guy Beamer mitbrachte war deluxe! Nochmals tausend Dank!

 

von seiner Homepage www.fahrradbaustolz.ch:


 

Mein Einstieg in die Velobranche

Nach dem Abschluss meiner Ausbildung zum Maschinenzeichner, welche mir einen profunden Einblick in den Maschinenbau und das Handwerk der Metallverarbeitung ermöglichten, kam ich zur Ueberzeugung, dass ich gerne ein Produkt vom ersten Moment der Planung bis zum erfolgreichen Einsatz beim Endkunden von eigener Hand herstellen und betreuen möchte. Was lag näher, als das mir seit eh so am Herzen liegende Fahrrad zu meinem Lebensinhalt werden zu lassen. 1982 habe ich dann zusammen mit Freunden an Strassentheater-Projekten gearbeitet, welche meistens irgendwie mit einem speziell konstruierten Fahrrad zusammenhingen. Daraus entwickelte sich eine Freundschaft mit Andy Nägeli, welcher schon seit einiger Zeit aussergewöhnliche Fahrräder sammelte und auch sehr spezielle Ideen zu Fahrrädern hatte. So kam es 1983 zu einer Zusammenarbeit mit ihm,wir gründeten das Velolaboratorium und ich war sein erster Angestellter und Mädchen für alles. Beim ihm habe ich meine ersten Fahrräder zusammengestellt und versucht, mit den dazumals sehr bescheidenen Mitteln der Veloindustrie gute, wartungsarme und langlebige Tourenräder zu bauen.

 

So ging es weiter

Schon bald hat sich dann gezeigt, dass die Grundqualität des Rahmens von entscheidender Bedeutung für das ganze Fahrrad ist. Da ich immer genauere Vorstellungen von guten, langlebigen und zuverlässigen Fahrrädern hatte und wie sie aussehen sollten, gründete ich am 1. Februar 1984 meine eigene Werkstatt an der Ligusterstrasse 5 in Zürich und begann mit dem herstellen von eigenen Rahmen und ganzen Fahrrädern. Durch die Eigenproduktion war ich in der Lage, auf die spezifischen Probleme und Wünsche unserer Kundschaft einzugehen. Ob das nun der mehrjährige Tourenfahrer oder die intensive Alltagsfahrerin war, für alle suchte und fand ich eine gute Lösung. Schon 1985 startete der erste Tourenfahrer mit einem von mir gefertigten Fahrrad auf eine mehrjährige Reise und kam 4 Jahre später glücklich und zufrieden nach tausenden von gefahrenen Kilometern zurück.

 

Die ersten Jahre

Dank einer stetig steigenden Nachfrage mussten wir (1985 habe ich meinen ersten Mitarbeiter eingestellt) bald in grössere Lokalitäten umziehen. Hier begann nun auch die Entwicklung und Produktion unserer erfolgreichen Gepäckträgerlinie aus Stahl. All die Erfahrungen aus meinen Radtouren und derjenigen unserer Kunden flossen und fliessen als Ideen und Anregungen mit hinein. Viele der Komponenten, welche ich in meine Fahrräder einbauen wollte, bekam man in der Schweiz nicht. So musste ich Teile von Specialized und vielen anderen dazumals in der Schweiz noch nicht bekannten oder vertretenen Herstellern selber importieren. Viel half mir in den ersten Jahren, dass noch einige Rahmenbauer aus den 60iger-70iger-Jahren noch lebten und am Rahmen bauen waren. Welch abenteuerliche Besuche und Gespräche mit Estermann, Caminada, Konsti Rehm und den alten Lötern bei Mondia (im alten Bahnschuppen der Oensingen-Balsthal-Bahn, wo auch sie Stumpenrauchenend Rahmen nach Mass bauten).