2014 Eigerbike Chalenge

17.08.2014, Switzerland


Bike: 1989 Trimble i4 (klick)


Wein, Rindstartar, Filet mignon, Pommes, Schnitzel, Currysüppchen, ... ...der Ganumen schmeigt, der Magen schreit! Morgen ist Raceday und wir bereits leicht angesäuselt auf einem klösterlichen Weinberg mitten im Apèro Riche eines 50 jährigen Jubilars. Wer sich zurückhaltend auf das sehr leckere Risotto und Mineral beschränkt wird klar im Vorteil sein. Für einen in Rastarüstung gekleideten Ritter auf einem LSD-Trimble ist eine solch askesische Haltung allerdings keine Option. Komme was wolle und es kam! Am nächsten Morgen zwei Stunden vor dem Rennstart auf einem mitten in der wunderschönen Berglandschaft gelegenen ToiToi ...scharfes Currysüppchen lässt grüssen!

Die Nacht war sternenklar und der Morgen saukalt! Motiviert schlotterten wir dem Start entgegen. Der Lautsprecher meinte: "Noch 30 Sekunden" dann der Knall ...gefühlte weitere 30 Sekunden später setzte sich dann auch der Tross im hinteren Teil des Feldes in Bewegung. Zum warmwerden gings erstmal 1000 Höhenmeter rauf. Die Beine immer noch leicht alkoholisiert wollten nicht so recht und der Puls kratzt aufgrund der Höhenlage selbst bei Schleichtempo bereits an der Schwelle. Nur nichts anmerken lassen. Ladina auf ihrem Jungspund "Slashy" (2011er Cannondale Flash) zog mit risottogestärktem Antritt von der ersten Sekunde an davon und kam mir dann deutlich vor dem ersten Gipfel bereits wieder im Downhill entgegen ...gibt's ja nicht! ...die dicke Trimble Made kroch weitere 20 Minuten der grossen Scheidegg entgegen. Phuuu geschafft! ...nun gings auf einem Höhenweg weiter Richtung First. Dort begann der erste Downhill wo auf kürzester Strecke 500 Höhenmeter verheizt wurden. Befeuert wurden die beiden Felgen sehr zuverlässig von den originalen 25 Jährigen XT Bremsklötzen. Alle Warnungen wegen platzenden Schläuchen schoss ich in den Wind und zog den gesamten Abstieg in einem Zug durch. Auf den ersten flachen Metern angekommen - "yeah! geht doch!" kam von vorne so ein Saublödes pfffffff "scheisse!" also sofort Rad ausbauen, Finger an den heissen Felgen verbrannt, mit Wasser runterkühlen, Schlauch wechseln und weiter Richtung Bussalp! Von da an kam der zweite 500 Höhenmeter-Downhill. Mit einer gewissen Lernresistenz zog ich wieder alles am Stück durch und diesmal souverän, naja, bis auf den Bidon, den ich bei dem Geklotter verloren habe. Ansich hatte ich ja am Vorabend reichlich getrunken, aber trotzdem lächtzte ich im überhängenden Uphill den Bort rauf nach ein paar Tröpfchen Flüssigkeit. Mittlerweile war ich schon dermassen weit nach hinten gereicht worden, dass ich der einzige weit und breit war, der das Ganze fahren konnte, zwar Schrittempo, aber hauptsache fahren ...der Stolz des kleinen Mannes! :-) weiter gings dann gezwungenermassen relativ locker. Spätestens als dann einer mit Regenjacke, Salomon Wanderschuhen und Bärentatzen neben mir auftauchte, beschloss ich, dass ich das Rennen zu einer lockeren Biketour degradiere und einfach nur noch ins Ziel kommen will. Auf den letzten 15km hab ich mich dann wieder gefangen und machte nochmals einige Plätze gut. Ein Tropfen auf den Heissen Stein, aber immerhin... Ladina wartete im Ziel als Kategoriensiegerin seit einer guten Stunde auf  den Oldschool-Bummler, der dann vom Thömus Thömu und Bikekumpels notfallmässig mit Gebräu aufgepäppelt wurde.


 

Die Strecke ist bekannt für fett Höhenmeter auf kurzer Distanz.

Wir machten die mittlere Distanz (55km).

Auf der 88km Langdistanz fand die Schweizermeisterschaft im Marathon statt.