2014 Ironbike Einsiedeln

28.09.2014, Switzerland, 101km/3600hm


Bike: 1991 FAT Chance Yo Eddy (klick)


 

may the force be with eddy!

…und damit auch wirklich genügend Kraft für Eddy bereitgestellt wird, wurde umgehend nach dem Eigerbike-Debakel (klick) ein Satz frische Beine geordert und mehrere Dauertestläufe mit dem Pumpwerk durchgeführt. Alles schien Perfekt, bis eine Woche vor dem Rennen die Sauerstoff- und Energieversorgungseinheit eine Unterkühlung erlitt. Als bester Freund vom Freund vom Fisherman wollte ich dann zwei Tage vor dem Rennen von der 101km Strecke auf die 53er ummelden. Laut Datasport war das aber nur am Samstag bei der Startnummerausgabe möglich. Am Samstag bei der Startnummernausgabe hatte ich dann wiedermal eine gute Minute erwischt und die 100er Strecke war fix. Auf dem wunderschönen Klosterplatz in Einsiedeln chillten wir’s dann noch ein wenig und trafen auch noch Lukas Buchli, den Swiss-Epic Sieger 2014. In Südafrika am Cape Epic war ich einer der Teammechs in seinem Team "Meerendal". Also goodluck für’s Rennen morgen! Und ab zum Nachtessen. Fillet im Teig mit Reis – superlecker! das wird für einige Kilometer reichen. Das italienische Glacedessert für ein paar weitere. Goodnight.

Raceday! Es wird ein langer Tag werden und er beginnt hammermässig! blauer Himmel mit ein paar morgenroten Schleierwolken, die sich liebevoll um die Berggipfel schmeigen und die morgendliche Temperatur ist mit 12° absolut erträglich. Eine gute Stunde vor dem Start waren Eddy und ich bereit und schauten uns mit Milena Landtwing den Start der 53km Kategorie an. (Sie gewann das Swiss Epic in der Mixed Kategorie mit Bärti Bucher. Beide auch Team Meerendal) Nun waren wir an der Reihe! Ein Mönch vom Kloster Einsiedeln sprach noch den Segen und los gings! Sehr wohl bewusst, dass die letzte Woche scheisse war, ging ich es seeehr locker an und lies die anderen ziehen. Als dann nur noch ein Besen hinter mir war, schaltete ich auch mal ein paar Gänge hoch. 

Meine Taktik war die ersten 50km locker flockig zu fahren und dann auf der zweiten Hälfte durchzustarten. Das funktionierte bis km50 super! nur das Durchstarten wollte nicht so recht – Beine trotz Schleichtempo nach der Hälfte leer – scheisse! …und das Am Fusse von Spirstock, dem höchsten Punkt der Strecke. Rund 900 Höhenmeter türmten sich vor mir auf. So langsam meldeten sich auch der Rücken und Nacken. Eddy ist schliesslich ein Racebike mit aerodynamisch optimierter Fahrposition! …was beim momentanen Uphilltempo von 7km/h einen feuchten Scheiss bringt aber immerhin sieht es auf den Fotos sportlich aus.  
Ein Routinier, der das Ironbike bereits zum 18.mal fährt, wusste, dass es jetzt dann deutlich steiler würde und danach eine Tragepassage kommt …na super!
Irgendwie schaffte auch ich es da rauf und es ging auf einem Höhenweg weiter.  Voller Vorfreude auf den Downhill stand ich plötzlich vor einer zweiten  Tragepassage ganz auf den Spirstock rauf. Zumindest sah man, dass es von da nicht noch weiter raufgehen konnte. Ein Blick zurück verriet, dass nicht mehr viele kommen würden. Die meisten, die ich überholt hatte gaben auf. Vom Restaurant aus stach der Downhill direkt runter – woohoooo! … die Steine wurden immer grösser und spitzer und schon spürte ich vorne einen leichten Durchschlag. Zum Glück nur leicht – die Luft blieb drin, aber die Hände waren mittlerweile ziemlich paniert. Kurze Pause zum Durchschütteln und weiter. Es war also wirklich kein Spass! Im leichten Gegenanstieg in einem Steinfeld dann pffffffff scheisse! Also flicken und kein Risiko mehr bis ich wieder einen Ersatzschlauch habe. Der Zweite Teil der Abfahrt war dann teils so dermassen Schwer, dass ich auch mit Ersatzschlauch gelaufen wäre. Unten angekommen konnte ich mich bei einem Reparaturposten mit einem frischen Schlauch eindecken. Den zweitletzten Aufstieg ist Eddy glaubs alleine raufgefahren, ich kann mich nicht mehr genau erinnern. Aber der Downhill war wieder fahrbar – nicht allzuschnell und mit Handschüttelpausen – aber fahrbar. Unten gabs eine Cola und die schubte uns dann ziemlich zügig auf der Fläche Richtung „Letzter Aufstieg“ den drückte ich einfach noch durch sogut es ging und hoffte auf einen pussydownhill …ich habe mich noch nie so über eine Asphaltabfahrt gefreut! Mit highspeed gings dem Ziel entgegen und da kam auch schon die erste Hinweistafel der letzten 5 kilometer …4 …eine superkurvige, frisch asphaltierte Traumabfahrt! …3 …vollgas 2 … unten zum Wald raus sah man die Skisprungschanzen von Einsiedeln …km1 … ins Dorf rein, die letzten zwei kurven und den 100m langen Zielanstieg  auf dem mittleren Kettenblatt hochdrücken...

yeah, I’m back! ...nach 7 Stunden und 57Minuten



 

inspirazione