In diesem Jahr, hatten wir harte Schweizer Konkurrenz, die unsere letztjährige Treppchen-Bilanz gefährdete. Es handelte sich dabei um die ehemaligen Rennfahrer Hansueli Russenberger und Martin Ott. Ersterer hatte bereits einmal den zweiten Platz beim Swiss Bike Masters geholt ...eines der legendärsten Marathonrennen, das die Schweiz zu bieten hat. Früher fuhr er für das Klein-Swatch Team und Serotta.
Nach einer kurzweiligen Überlandfahrt von Willisau nach Albstadt, holten wir unsere Startnummern. Dazu gibt's immer so einen Beutel mit unbrauchbarem Werbezeugs drin. Doch was ist das? ...inmitten der ganzen Werbeblättchen war ein nettes Nylontäschchen ...mhmmm, wie Weihnachten! Natürlich sofort ausgepackt stellte es sich als Mini-Verbandskasten heraus. Optimismus pur!
3, 2, 1 ...Start!
Das Feld der Hauptkategorie stieg in die Eisen und machte Platz für die Startaufstellung der 21 Retro-Racer. Es fielen ein paar Worte zu den Bikes und nach ein paar Minuten ging's auch für uns
los. Streng nach dem Motto "was man hatt, hatt man" bretterte ich los und übernahm die Spitze. Die Entscheidung war gut, denn nach kürzester Zeit fuhren wir Slalom um die letzten
der vorher gestarteten Hauptkategorie. Als es dann steiler wurde, zogen Fraggle und Martin Ott an mir vorbei. Kurz konnte ich das Tempo halten und liess sie dann ziehen - jedoch
steht's in Sichtweite. Dummerweise schloss Langsamstarter Russenberger allmählich zu mir auf. Ich am Limit, er irgendwie nicht - scheisse! Bald zog auch er an mir vorbei. Die
anderen Beiden waren mittlerweile ausser Sichtweite. Die einzige Motivation war momentan das stetige Überholen dieser neumodischen Plastikvelos. Allmählich setzte sich mein Puls wieder etwas und
ich kämpfte mich wieder ans Hinterrad des blankpolierten Leichtbau-Attitudes, dem Hansueli Russenberger die Sporen gab. Bald kam Fraggle wieder ins Sichtfeld, der sich "taktisch sehr
klug" zurückfallen lies, weil er das hohe Tempo von Ott nicht mehr mitgehen konnte. Ich meinte natürlich es hätte ihn verblasen und sah mich schon auf dem Podest. Zu Dritt quälten wir
uns gegenseitig dem Ziel entgegen, stehts wurde angegriffen und pariert. Den eigentlichen Schlussspurt hab ich dann aber leider total verpennt, weil ich dachte, es gehe wie im
letzten Jahr nochmals über die ausgedehnte Wiesenschlaufe, doch die blieb aus und für mich auch der Traum des Treppchens. Macht aber nix, das Rennen war zu geil um zu Jammern!
Die Zeiten:
54.20 Martin Ott auf Serotta Titanium
54.56 Fraggle auf 1987 Merlin Mountain (klick)
54.57 Hansueli Russenberger auf poliertem leichtbau Klein Attitude 1990
55.02 Stef (ich) auf 1987 Slingshot (klick)
Distanz: 23km
Höhenmeter: 480
Wetter: Super!
the race
the ceremony
some peoples & rides