Chanmpionnat du Monde VTT

Das 25 jährige Jubiläum der ersten offiziellen MTB WM in Villard de Lans, France


 

Vor 25 Jahren fand im Französischen Villard de Lans die erste MTB Weltmeisterschaft statt. Seit 1987 hat sich der Ort zu einem regelrechten Bike-Mekka entwickelt und lässt vor allem im DH-Bereich kaum Wünsche offen. Die Tourismusverantwortlichen haben für dieses Jubiläum Vollgas gegeben und das gesamte who is who der französischen Bikepioniere aufgeboten. Auch die Amerikanischen Legenden Joe Breeze, Ned Overend, Gary Fisher, Jacquie Phelan und mein damaliges Idol Hans "No Way" Rey wurden eingeflogen. 

 

Wir starteten am Samstagmorgen in der Zentralschweiz Richtung Frankreich und kamen wie geplant etwa vier Stunden später ans Ziel. Die Suppe war bereits voll am dampfen und wir suchten auf dem grossen Zielgelände der DH-Piste inmitten vieler ansehlicher Bikeladies und Ausstellern Unsereins. Doch irgendwie waren wir die einzig Zurückgebliebenen - und das im doppelten Sinne! Denn die Jubiläumsfraktion hatte den Start der Tour im Dorf unten und wir waren am Bikefestival oben. Also vollgas runter ins Dorf! ...mit einer sicheren Reserve von zwei Minuten mischten wir uns schwer athmend unter die Freakshow. 

Sie waren alle da! ...die Stars! ...Hans Rey auf einem alten Zaskar, Joe Breeze auf einem seiner neuen Carbonhardtails, Genau wie Gary Fisher, der in einem alten Fisher Einteiler ein Trek 29er fuhr. Während die Fotografen unzählige Fotos schossen, erklärten die Verantwortlichen, das wir lediglich den Pfeilen und Banderolen zu folgen haben. Gesagt-getan. START!

(v.r.n.l. Ned Overend, Gary Fisher, Jacquie Phelan, Jacques Devi, Hans Rey, Fraggle, Stef :-)


Gemütlich rollte der Tross durch die Stadt. Die Downhiller und Hans Rey machten unterwegs ein paar Skills. 

 

Die Einheimischen vorne weg wussten zum Glück alle den Weg - jeder einen anderen und das typische französische Alphamännchensyndrom, das wir bereits auf der Autofahrt kennenlernten brach wieder aus. Wieauchimmer. Gary fand mein Fisher Procaliber saucool und Fraggle schwälgte mit Jacquie Phelan in Erinnerungen von 1987. Auf den gut 30km wurden bei ihm regelmässig Erinnerungsfragmente präsentgeprügelt, denn die alpine Strecke war ziemlich holprig und führte gegen Ende der Tour parallel zur Downhillpiste mitten ins Bikefestival runter. Irgendwie hatten alle Spass an unseren schmerzverzogenen Gesichtern und beinahe-Stürzen. 

(Fraggle)

 

(Stef)

 

Zurück im Zielgelände gabs ne Cola und für mich eine kurze Trial Session mit Hans "No Way" Rey - meinem Jugendidol :-) 

 

Danach brachten wir unsere Bikes in die Eishalle, die zum Museum umfunktioniert wurde und trafen draussen auf Joe Breeze, der sich auf einer Parkbank im Schatten von der Tour erholte. Drinnen dann Ned Overend, der damals Weltmeister wurde und Gary Fisher, der hochmotiviert mein Procaliber signierte.

(Stef / Ned / Fraggle)

 

(Stef / Joe / Fraggle)

 

(Stef / Fisher Procaliber / Gary Fisher)

 

An der Gala am Abend waren auch wieder alle eingeladen und erzählten was über Bikes, spielten Videos ab und schlugen sich die Bäuche voll. ...Wir ausschliesslich letzteres.

Hans übergab noch einen WM Banner, den er anfang der 90er mal mitgehen lies.

 

Nach dem Dessert gabs von Hans noch  nen GT Keks und eine Freikarte für seine GT-Jubiläumsparty mit paar Freibier auf der Gary Fisher total abging und den Disco-King machte! saugeil!!

So klang der Abend aus und wir suchten langsam unser Hotel auf.

 

 

Am Sonntagmorgen holten wir unsere Bikes und machten uns auf die Heimreise. Wir kamen genau bis zur meistbefahrenen Kreuzung in Grenoble. Die Ampel wurde rot, wir stoppten. Kupplung drücken, Gang 1 rein. Gang 1 geht nicht rein! Kupplung klemmt. Ampel wird grün. Huupkonzert. Scheisse!

Auf der Parkbank assen wir die bestellte Pizza und sahen zu wie ein Greis mit seinem Kleinwagen unser Pannendreieck zerlegte. Er kann nichts dafür, er ist beinahe blind. Gut hat er unser Auto verfehlt! Also das Dreieck notdürftig wieder zusammenbasteln, denn der Pannendienst braucht noch ein Weilchen.

 

Endlich da, wird abgeschleppt. Wir dürfen im abzuschleppenden Mazda platznemen. Das Alphamännchen vom Pannendienst rast mit Blinklicht los und klaut einem Buschauffeur mit leerem Bus im Kreisverkehr die Vorfahrt. Der Blutdruck vom Chauffeur, seines Zeichens auch Alphamännchen, schoss in die Höhe! Auf der folgenden zweispurigen Geraden liefern sich die beiden ein Rennen. Hilflos ausgeliefert im aufgebockten Mazda namen wir Teil und unser Leben zog nochmals an uns vorbei. Bei der nächsten roten Ampel liessen sie die Scheiben runter und gaben einander! Sie merkten erst nichtmal als Grün wurde, dann raste der Bus als erster los. Wir auf der Jagt! ...beide gleichauf wurde die Strasse einspurig. Beide Vollgas. Der seitliche Abstand zum Bus schrumpfte auf das absolute Minimum als er eine Vollbremmsung riss. Unser Pannen-Alphamännchen hat gewonnen und kriegt das Weibchen. Wir leben.

 

 

Bereits fünf Tage später wurde das bestellte Ersatzteil, das beim Lieferanten an Lager war, geliefert und schon war das Auto wieder fahrbar. Wir lagen in der Zwischenzeit am Pool rum, wurden fett, braun und gingen shoppen. Dabei lernten wir einiges über Grenoble und die Franzosen:

  • Pizzaboten fahren ausschliesslich entgegen Einbahnstrassen, bei Rotlicht, auf Bahngleisen und Fussgängerzonen
  • Verkehrsregeln sind generell für die Anderen
  • Bremsen muss man nicht, Vollgas mit Lichthupe beim Einbiegen in Einbahnstrasse  mit heimtorkelnden Alkies genügt. Hauptsache Taxigäste überleben und bezahlen.
  • Filet ist lecker! (dreimal)
  • Die James Bond Gondeln zur Bastille rauf sind Pflicht!
  • Shirt mit grossem Ausschnitt für 40jährige Typen? ...c'est plus dirty!!!
  • Schönheitsdichte bei Frauen sehr hoch!
  • Im Kebab von Nabab ist richtiges Fleisch!
  • Euros reichen beim Shoppen nicht weit
  • Nachts um zwei ist T-Shirt Wetter

 

Und nun noch der absolute Tip für Jungs die sich gerne rundum verwöhnen lassen! Sie trägt stehts die selbe perfekt sitzende Arbeitskleidung - einzig der ausschliesslich von hinten sichtbare Minijupe, den man nur bei ganz bestimmten Wünschen zu sehen bekommt, wechselt täglich die Farbe. Unsere regelmässigen Bestellungen mit jeweils einem Gentilly (Sahnehäubchen) in bemitleidenswertem - fast schon symphatisch unbeholfenem Französisch komentierte sie ausnahmslos mit einem unglaublich entzückenden Lächeln und leicht zusammengekniffenen Augen. Dass Frau für eine solch tiefgreifende Beeinflussung der männlichen Intelligenz normalerweise eine Genehmigung braucht, war ihr egal. Doch sie erkannte die Not am Manne und leistete mit ihrer perfekt zu ihr passenden Glacéboutique Amorino aktive Hilfe beim Abkühlen! ...mehrmals täglich!

 

 

ein paar Impressionen von Grenoble:

 

 

und ein paar Bikes von der Ausstellung: